A chim P
awelczyks Pawelplant
Kosovo - Verhandlungen (23.02.1999)
Bei erfolgreichen Verhandlungen muß immer die
Ansicht zu Grunde liegen, daß der andere auch Recht hat.
Dazu muß man ihn erst einmal verstehen.
Bei
Verhandlungen, wie bei jeder Kommunikation, muß Verständnis
für den anderen angestrebt werden. Nur über eine
gemeinsame "Sprache" ist Kommunikation möglich.
Das funktioniert auch ohne gegenseitiges Verständnis. Er reicht schon, wenn eine Seite die andere versteht und sich ihrer "Sprache" bedienen kann. Die Seite, die vielleicht alleine die andere Seite zu
verstehen glaubt, darf sich ruhig in dem Glauben wiegen,
sie sei die Überlegene. Wenn ein Gefühl moralischer und vielleicht
kultureller oder geistiger Überlegenheit die eine Seite
aber zu Überheblichkeit hinreißt, so ist es mit ihrem
Verhandlungsgeschick und ihrer geistigen Überlegenheit
nicht weit her.
Ein Schlichter von dritter Seite muß von beiden
Seiten akzeptiert werden. Er muß neutral sein, muß
beide Seiten verstehen und auch beiden Seiten recht geben
können. Einmal müssen beide Parteien so weit mit der neuen Lösung zufrieden sein, daß ihnen ein Konflikt nicht mehr als notwendig erscheinen muß. Damit hört der Konflikt aber nicht unbedingt auf. Zusätzlich muß meist von den nicht am Konflikt beteiligten Parteien der Außenstehenden hartnäckig und mit Nachdruck auf das Ende des Konflikts gedrängt werden. Alle außenstehenden Parteien sollten verstehen, daß
für die Streitenden der Streit bereits als ein normaler
Zustand erscheint, daß nicht Der Nachdruck des unermüdlichen energischen Appells zum Frieden wird irgendwann bis in das vielleicht durch blindwütige Aggression getrübte Bewußtsein der Streitenden durchdringen. Aufgegeben werden darf niemals. So kann das Wunder der menschlichen Verständigung
gelingen - fahrlässig wäre es, erfolgreiche Verständigung
als normal oder selbstverständlich anzusehen.
Die Außenstehenden sollten vor allem mit dem Ziel der
Beendigung des beunruhigenden Streites zufrieden sein.
Sie müssen es nicht auch noch mit dem neuen Zustand sein,
den die Kompromißlösung der Schlichtung bringen mag. Die Schlüsselworte sind "Verständnis" und "Beharrlichkeit". |
Deutsch - AchimP Homepage - English
Stand 14.04.99
E-mail: a@achimp.de